Geschichte / Chronik
Erstmals urkundlich erwähnt wird Altenmellrich in einer Urkunde aus dem Jahre 1177. Sie dokumentiert, dass im Jahre 1177 der freie Mann Hezelinus seine Äcker der Siedlung Vrilinghusen zu Altenmellrich dem Patroklistift in Soest übertrug und Erzbischof Philipp von Köln die Äcker zugleich vom Königszins befreite. Die Siedlung trägt heute noch die Bezeichnung "Frielingerweg".
Ein in der Altenmellricher Feldflur gefundener Faustkeil belegt den zumindest temporären Aufenthalt steinzeitlicher Jäger. Der Faustkeil befindet sich im Museum Lippstadt.
Altenmellrich gehört zusammen mit den Ortschaften Mellrich, Klieve, Robringhausen, Uelde und Waltringhausen zum Kirchspiel Mellrich. Bis zur kommunalen Neuordnung im Jahre 1975 war Altenmellrich eine selbstständige Gemeinde im Amt Anröchte. Heute ist unser Dorf eine der 10 Ortschaften der 1975 gebildeten Gemeinde Anröchte.
Fund eines historischen Vermessungspunktes im Jahr 2013
Seit 1802 gehörte dieser Teil Westfalens zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt, vorangetrieben durch Napoleon I im Zuge der Rheinbund Gründung. Zur Schaffung eines Urkatasters wurde das gesamte Land vermessen und trigonometrische Festpunkte angelegt, bzw. besondere Bauwerke (Kirchen) als Festpunkt benutzt.
Kreisheimatpfleger Peter Sukkau arbeitete als Vermessungsingenieur und beschäftigt sich seit seiner Pensionierung intensiv mit der Geschichte der Vermessung, insbesondere in Westfalen. Ihm ist es gelungen, die historischen Vermessungsdaten in das heute gültige System umzurechnen und hat bereits einige Vermessungspunkte aus der Zeit vor 1816 im Kreisgebiet freigelegt.
Im April 2013 wurde dieser Vermessungspunkt nach kurzer Grabung in einer Tiefe von etwa 40 cm durch Herrn Sukkau und den Ortsheimatpfleger Werner Gröblinghoff freigelegt. Der Vermessungspunkt war lediglich 30cm Richtung Osten von dem berechneten Punkt entfernt. Wie von Herrn Sukkau erwartet, ist der Hauptstein, mit einem Loch für die Messstange in der Mitte, von einer ca. 80x80cm großen Pflasterung umgeben.
Durch Mitarbeiter des Kreises Soest wurde der Vermessungspunkt exakt vermessen und gilt nun als Bodendenkmal. Da Veränderungen daran nicht durchgeführt werden sollen, verbleibt es an Ort und Stelle und ist mittlerweile wieder mit Boden bedeckt.