Seit 1802 gehörte dieser Teil Westfalens zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt, vorangetrieben durch Napoleon I im Zuge der Rheinbund Gründung. Zur Schaffung eines Urkatasters wurde das gesamte Land vermessen und trigonometrische Festpunkte angelegt, bzw. besondere Bauwerke (Kirchen) als Festpunkt benutzt.
Kreisheimatpfleger Peter Sukkau arbeitete als Vermessungsingenieur und beschäftigt sich seit seiner Pensionierung intensiv mit der Geschichte der Vermessung, insbesondere in Westfalen. Im ist es gelungen, die historischen Vermessungsdaten in das heute gültige System umzurechnen und hat bereits einige Vermessungspunkte aus der Zeit um 1816 im Kreisgebiet freigelegt.
Herr Sukkau lies das Katasteramt des Kreises Soest den Punkt TP Boltenhof mittels der umgerechneten Daten im Gelände markieren. Am Samstag war es dann soweit: Nach kurzer Grabung wurde der Vermessungspunkt in einer Tiefe von etwa 40 cm freigelegt. Der Vermessungspunkt war lediglich 30cm Richtung Osten von dem berechneten Punkt entfernt. Wie von Herrn Sukkau erwartet, ist der Hauptstein, mit einem Loch für die Messstange in der Mitte, von einer ca. 80x80cm grossen Pflasterung umgeben. Der 1. Vorsitzende des Heimatvereins Carsten Feldhaus, eingebunden bei den Arbeiten zum Hallenaktionstag, wurde sofort dazu geholt.
Große Begeisterung! Das Bodendenkmal in der Altenmellricher Flur wurde entdeckt. Durch Mitarbeiter des Kreises Soest wurde der Vermessungspunkt exakt vermessen und gilt nun als Bodendenkmal. Da Veränderungen daran nicht durchgeführt werden sollen, verbleibt es an Ort und Stelle und ist mittlerweile wieder mit Boden bedeckt.
(Werner Gröblinghoff, Ortsheimatpfleger)
